Endlich steigende Temperaturen nach einem langen Winter. Hin und wieder ein warmer Tag. Endlich Frühling und der Sommer ist dann bestimmt auch bald im Anmarsch. Diese Hoffnung macht sich auf den Seen, die nun wieder mehr und mehr bevölkert werden, breit. Es lassen sich auch deutlich sichtbar Veränderungen wahrnehmen. Erst nur als kleine senkrechte Striche am Horizont, bei Windstille kommen sie dann oft auch schnell näher. Stand-up-Paddler*innen. Diese Sportler*innen sind – wie wir alle – natürlich sonnenhungrig und ganz wild auf Sommer, Wärme, See, sportliche Aktivität, Freiheit!
Traumhaft, keine überfüllten Wanderwege. Auf dem See kann man tatsächlich noch ganz für sich sein. Spiegelglattes Wasser, in der Wetter-App nichts von Regen oder Wind zu finden. Glücklich stechen sie ihre Paddel in den See. Die Stilfrage spielt hier wie bei allen In-Sportarten eine große Rolle. Schwimmweste oder wenigstens ein dicker Neoprenanzug sind verpönt, uncool. Stattdessen Shorts und ein knappes Top, sobald die Sonne nur die geringste Tendenz zeigt, auch nur ansatzweise zu wärmen. Da kommen die Muskeln besser zur Geltung. Am besten alles in schwarz, bloß keine Signalfarbe. Dunkle Kleidung wird schließlich schneller warm – das wissen die Outdoor-Erfahrenen unter uns besonders gut.
Nur leider werden die Wassertemperaturen häufig unterschätzt. Während der in diesem Winter absolut angesagten Eisbadezeit, in der doch einige mehr als sonst nackt in den See gesprungen sind, konnten erfreulicherweise ab und zu in dickes Neopren gekleidete Stehpaddel-Fans gesichtet werden. Nicht so jedoch im Frühling – obwohl sich die Wassertemperatur bis dato nur um lächerliche vier auf knappe zwölf Grad Celsius erhöht hat. Aber wer wird denn da schon ins Wasser fallen…
Am ersten Mai-Wochenende dieses Jahres überraschte eine Meldung in den Nachrichten. Ein 32-jähriger Mann hatte vom Motorboot aus auf einem oberbayerischen See den coolen Sprung ins kalte Nass gewagt, um einen über Bord gegangenen Hund zu retten. Anderes Fahrzeug, aber identische Situation und vor allem Wassertemperatur. Gerade noch konnte die Motorbootfahrerin seinen Kopf ergreifen und den Mann mühsam über Wasser halten. Aus eigener Kraft schaffte er es nicht mehr, ins Boot zu steigen. Ein Bergen war unmöglich. Zum guten Glück war die Wasserschutzpolizei in der Zwischenzeit auf das Geschehen aufmerksam geworden und nahm Kurs auf das Motorboot. Die Beamten warfen dem Mann einen Rettungsring zu, in den er mit letzter Kraft hineinschlüpfte. So konnten sie den völlig Unterkühlten ins Boot ziehen. Er kam ins nahe gelegene Krankenhaus.
Und der Mops? Er wurde gerettet! Sein Frauchen konnte ihn wohlbehalten ins Boot heben. Der Kleine war wohl gar nicht weit weg gewesen – und schon gar nicht unterkühlt. Große Freude, aber echte Frühlingsgefühle gibt es in diesem Fall wohl erst verspätet.
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